Dienstag, 6. Dezember 2011

7. Übungsaufgabe, Posting 2

Thema: Kann, darf und soll man Wikipedia in wissenschaftlichen Texten zitieren?

Nach eigener Beschreibung ist Wikipedia ein Projekt zum Aufbau einer Enzyklopädie aus freien Inhalten in allen Sprachen der Welt. Jeder kann mit seinem Wissen beitragen. Seit dem Beginn im Mai 2001 sind so über 1,3 Mill. Artikel in deutscher Sprache entstanden.
Die enthaltenen Artikel sind nach Themen wie Geographie, Geschichte, Gesellschaft, Kunst und Kultur, Religion, Sport, Technik und Wissenschaft geordnet. Über die Suchmaschine „Google“ landet man zu den meisten Schlagwörtern im Wikipedia. So kommt kein Suchender, schon allein aus Zeitgründen, an Wikipedia vorbei. Für wissenschaftliche Arbeiten, in denen Zitate mit wissenschaftlichen Werken zu belegen sind, führt Wikipedia zwangsläufig zu einer Diskussion über die Zulassung von Zitaten aus dieser Enzyklopädie mit freien Inhalten.

In seinen „Argumente“ vom 8.9.2008 findet Klaus Graf gute Gründe zur Verwendung von Wikipedia für Hausarbeiten von Studierenden. In einer beeindruckenden US-Statistik belegt Klaus Graf die seit 2005 enorm ansteigende Zahl von Zitaten aus Wikipedia auch in JSTOR und MUSE. Im Weiteren setzt er sich mit der ablehnenden Stellungnahme zur Zitierfähigkeit Wikipedias von Lisa Spiro im Detail auseinander und tritt für eine bedingte Verwendung von Wikipedia für wissenschaftliche Arbeiten ein, solange die Qualität der Inhalte gesichert ist.

Für Jimmy Wales, dem Begründer der Internet-Enziklopädie Wikipedia, hat die englische Version in einem Interview vom 11.10.2008 die höchste Qualität, wenngleich er den Deutschen ein Hohes Interesse an Qualität zugesteht. Das gedruckte Buch als Nachschlagewerk hat für Jimmy Wales nur dann Sinn, wenn es keinen Internet Zugang gibt.
Einerseits reichen Zeugnisse und Titel nicht aus, um Expertentum zu belegen und andererseits ist es überraschend, wie viele Leute ziemlich viel über Dinge wissen. – Der einfache und schnelle Zugang zu Wissen macht Wikipedia demokratisch.

Johannes und Viktor Becher plädieren in „Pro & Contra“ zum 10. Jahrestag von Wikipedia, die enzyklopädische Anlaufstelle Nummer eins für Millionen von Internetnutzern, im März 2011 gegen ein pauschales Wikipedia-Zitierverbot an Hochschulen. Sie treffen den Kern des Wikipedia-Zitierverbotes in den Leitfäden zur Anfertigung von Seminararbeiten bis zur Prüfungsordnung auf allen Ebenen der Hochschullehre und versuchen, Missverständnisse und Vorurteile gegen diesen „Bannspruch“ der deutschen Hochschullehrer auszuräumen.
Nach wissenschaftlichen Untersuchungen kann Wikipedia mit renommierten Enzyklopädien wie der Encyclopædia Britannica und dem Brockhaus mithalten.

Auch im März 2011 ist Maren Lorenz in „Pro & Contra“ der Auffassung, dass Zitate aus Wikipedia in wissenschaftlichen Arbeiten nichts zu suchen haben. Nach den geltenden Regeln hat Maren Lorenz in ihrem Verbot Wikipedia als Referenz anzugeben, völlig recht, da es von den Universitäten bis heute keine offizielle Stellungnahme oder einheitliche Empfehlungen gibt.

Ich benütze, wie viele Millionen Menschen, Wikipedia zu den verschiedensten Suchbegriffen und Schlagwörtern als erste Information und Orientierung auch zu geschichtlichen Themen. Kompakte Erklärungen, fallweise aus verschiedenen Blickwinkeln, führen auf rasche Weise zum persönlichen Verständnis aber auch zu Links und Quellenangaben. Für den ersten Einstieg ist Wikipedia bestens geeignet und ist aufgrund der Schnelligkeit auch immer auf „dem letzten Stand“. So übernimmt Wikipedia auch die zeitraubende Sucharbeit in Büchern in Bibliotheken oder zu Hause. - Es ist vielleicht nur eine Frage der Zeit und der Universitäten, in die geltenden „Formalen Hinweisen für Abschlussarbeiten“ das Zitieren von Artikeln aus der Wikipedia, evtl. mit Einschränkungen, aufzunehmen. Bis dahin bleibt das Zitieren aus Wikipedia in wissenschaftlichen Arbeiten zu recht verwehrt.

7. Übungsaufgabe, Posting 1

1) Englische Schlagwörter:
Robert K. Merton, (author of dissertation 1938)
“Science, Technology and Society in 17th Century” (dissertation of R. Merton)
“The Sociological Roots of Science”, American Journal of Sociology (E. Zilsel)
Royal Society, National Academy of Sciences, Nobel Prize

2) Einschätzung der Ergebnisse:
In der Datenbank “Historical Abstracts” wurden mit dem Schlagwort „Merton, Robert“ in „AU Author“ 7 Treffer erzielt, von denen „The Sorokin-Merton Correspondence on ‚Puretanism, Pietism and Science’ 1933-34“; Historical Period: 1600 to 1699; erschienen im März 1989 im “Science in Context”, ISSN: 02698897, ausgewählt wurde.
Unter dem erweiterten Schlagwort „Merton, Robert“ in „AU Author“ AND „Dissertation” in “AB Abstract or Authors supplied Abstract” wurde der o.a. Treffer als einziger Treffer erzielt.
Die Schlagwörter “Science, Technology and Society” in “TI Title” ergaben 27 Treffer, von denen wieder nur einer aus dem “Academic Journal” interessant erschien, nämlich „The interaction between science, technology and society: historical and comperative perspectives“, erschienen im August 1981 im „International Social Sience Journal“.
Eine weitere Suche in der Datenbank “Historical Abstracts” unter dem Schlagwort „Sociological Roots of Science” in “TI Title” fand die Eintragung „The Sociological Roots of Science“ von Edgar Zilsel, erschienen im Dezember 2000 in „Social Studies of Science“, Historical Period: 1300 to 1600.

Für weitere Recherchen wurde der Treffer „The Sorokin-Merton Correspondence on ‚Puretanism, Pietism and Science’ 1933-34“; im „Teilkatalog Zeitschriften und Serien des Österreichischen Bibliothekenverbunds“ mit dem Schlagwort „ISSN: 02698897“ gesucht und
„Science in Context [Online-Ressource]“ im Verlag “Cambridge online journals” gefunden. Ein kostenloser Download ist aber bereits 2002 ausgelaufen.
In der „Elektronischen Zeitschriftenbibliothek“ wurde ich mit dem Schlagwort „Science in Context“ zum gleichen Artikel mit dem Link http://journals.cambridge.org/jid_SIC fündig.

3) Bibliographische Angaben des ausgewählten Treffers
Titel: The Sorokin-Merton Correspondence on “Puretanism, Pietism and Science” 1933-34
Verfasser: Robert K. Merton
Erschienen in “Science in Context”, März 1989, Vol. 3, Ausgabe 1, Seite 291-298, 8 Seiten, Historische Periode 1600 bis 1699
ISSN 02698897
Abgedruckt sind Briefe zwischen Robert K. Merton und dem Vorsitzenden seiner Dissertations-Kommission und Leiter der Abteilung Soziologie an der Harvard Universität Pitrim Sorokin.

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